Fensterkipplüftung
Mit moderner Technik, aber auch mit einfachen Mitteln kann im Winter Heizenergie gespart werden. Die Ausmusterung des veralteten Heizkessels ist die eine Sache, der Verzicht bei kalten Außentemperaturen auf die Fensterkipplüftung die andere. Experten geben Tipps zur Verhinderung von Wärmeverlusten.
Der Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) rechnet vor, dass jeder Haushalt durch "Verhaltensanpassung" jährlich rund 300€ einsparen könne. Zwei der Todsünden: mit Möbeln zugestellte Heizkörper und die Fensterkipplüftung bei aufgedrehter Heizung. Der TÜV Rheinland/Berlin-Brandenburg: "Bei permanent gekippten Fenster kühlen wärmespeichernde Bauteile im Haus aus."
Doch auch der Energieeinspareffekt durch richtiges Lüften würde in Deutschland noch immer unterschätzt. Die Fensterkipplüftung ließe Decken und Wände des betreffenden Raumes derart auskühlen, dass diese anschließend mit hohem Energieaufwand wieder aufgeheizt werden müssten. Durch diese Auskühlung besteht auch die Gefahr, dass an den kalten Wandstellen Kondensationsschäden und Schimmelpilzbefall auftreten. Schimmelbefallstellen direkt über dem dauernd gekippten Fenster und keilförmiger Schimmelbesatz an den Fensterlaibungen sind häufig auftretende Schadensbilder.
Außerdem könnte der Bewohner Geld sparen, würde er die Kipplüftung unterlassen und bei schlechter Luft lediglich wiederholt 5 bis 10 Minuten kräftig durchlüften. Stoßlüften nennt der Fachmann diese Art der Frischluftzufuhr. Aber es gibt noch weitere Tipps für sparsamen Umgang mit der Wärme.
Selten genutzte Räume sollten weniger stark geheizt werden. Wer kurzfristig ungenutzte Räume allerdings ganz auskühlen lässt, hat falsch gespart. Denn es kostet mehr Energie, kalte und feuchte Räume wieder aufzuheizen, als sie permanent niedrig temperiert zu halten. Eine Raumtemperatur von 17°C sollte dabei nicht unterschritten werden. Ansonsten besteht bei Auskühlung der Baumasse wiederum die Möglichkeit des Schimmelbefalls.
Die Heizungsanlage sollte optimal auf den eigenen Tagesrhythmus eingestellt werden. Ist tagsüber niemand im Haus, dann braucht die Temperatur erst kurz vor Feierabend ansteigen. Auch wenn alle schlafen, muss die Heizung nicht auf Hochtouren laufen. Wände und Decken speichern die Wärme noch für einige Zeit
Stand 10/02